Not-Befischung: Die urige Wienerwaldforelle im Netz

Die originale Wienerwaldforelle. Wenige Punkte entlang der Seitenlinie, eher hell, leicht gelblicher Bauchansatz.

Es gibt Dinge die sind unaufschiebbar. In Altlengbach bei der Autobahnbrücke droht der Radweg abzurutschen, Sicherungsmaßnahmen sind dringend nötig. Und in solchen Notfällen, muss auch die Fischerei ausrücken. Bevor die Bagger anrollen, muss der Baustellenbereich elektrisch befischt werden, um das Leben der Tiere zu retten und Naturschäden zu verhindern. Bei den Arbeiten wurden natürlich die derzeit geltenden Sicherheitsabstände eingehalten.

Bei der Not-Befischung wurde der Sicherheitsabstand streng eingehalten.

Obwohl nur ein relativ kleiner Bereich abgefischt wurde, der keine größeren Gumpen oder Kolke aufweist, sah man wie reichhaltig die Fischfauna auch im oberen Flussabschnitt ist. Es wurden mehr als hundert Fische geborgen. Die meisten davon kleine Schneider, die selten und daher ganzjährig geschont sind.

Einer von dutzenden Schneidern. Selten und daher ganzjährig geschont.

Auch mehrere Koppen, ebenfalls selten und ganzjährig geschont wurden geborgen und umgesetzt. Darunter auch einige Prachtexemplare. Das ist besonders bemerkenswert, denn die Koppe stellt besondere Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie benötigt beste Wasserqualität, eine hohe Sauerstoffkonzentration, niedrige Wassertemperaturen und einen steinigen Grund. Schön zu wissen, dass diese Voraussetzungen im oberen Revierteil gegeben sind.

Wilder Geselle. Die seltene und ganzjährig geschonte Koppe braucht kühles, klares, sauerstoffhaltiges Wasser und fühlt sich im Laabenbach wohl.

Und auch zahlreiche Forellen gingen in den Kescher. Da hier seit Jahrzehnten nicht besetzt wird, handelt es sich um den originalen Wienerwald-Stamm der Bachforelle, der besonders gut an die Bedingungen angepasst ist. Und so sieht sie aus, die Wienerwald-Forelle: Wenige größere Punkte entlang der Seitelinie, eher hell und wenn sie größer sind zu einem gelben Bauch neigend. Ein kurzer Rundruf unter alten „Fischgreiferkollegen“ bestätigte: Genau so sahen die Forellen aus, die wir in unserer Kindheit begutachtet hatten.

Eine von mehreren gefangenen Wienerwaldforellen. So hatten sie Fischgreifer vor mehr als 30 Jahren schon in Händen.

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