Wenn sich die Nasen Lieben: Naturschauspiel im Tullnerfeld

Wenn sich die Nasen Lieben: Naturschauspiel im Tullnerfeld

Wenn die Vögel am Morgen die kalten Nächte wegbrüllen wollen, die ersten Bienen sich in Krokuspollen baden, die Knospen der Marillenblüten platzen und die Wirte wieder Bärlauchnudeln auf der Karte haben – dann ist es Zeit. Zeit die Polaroid-Brille zu suchen und so oft wie möglich einen Sprung an den Ufern der Grossen Tulln vorbeizuschauen. Denn jeden Moment kann es losgehen – die Nasen könnten mit ihrem Liebesspiel beginnen.

Video: Der spektakuläre Laichzug der Nase an der Grossen Tulln.

Ohne Übertreibung handelt es sich dabei um eines der beeindruckendsten Naturschauspiele, die man in diesen Breiten beobachten kann. Hunderte der seltenen Donaufische versammeln sich auf Kiesfurten, die Männchen besetzen die besten Plätze und verteidigen diese gegen Rivalen. Ab und zu lässt sich ein dickes Weibchen in die Furt treiben und dann geht es rund. Das Wasser scheint zu kochen, es spritzt und plätschert. Ab und zu drängt es einen Fischkörper aus dem Wasser. Dan beruhigt sich die Szene für einige Augenblicke bis alles wieder von vorne losgeht.

Leider findet dieses Schauspiel heute nur noch an wenigen Plätzen statt. Die intensive Nutzung der Wasserkraft behindert mit Dämmen und geringen Restwassermengen in Fischaufstiegen die Fischschwärme. Sie können die Kiesbänke im Oberlauf der Flüsse nicht mehr erreichen. Und darum waren laichwandernde Fische wie die Donaunase auch immer seltener. Die Grosse Tulln ist einer der letzten Möglichkeiten für die Tiere, ihre Laichgründe zu erreichen. Denn hier ist auch das letzte Wasserrecht seit einigen Jahren erloschen, Wehre wurden rückgebaut und die Fischschwärme können ihre Laichgründe wieder erreichen.

Revierkämpfe: Die Männchen besetzen die besten Laichplätze und verteidigen diese gegen Rivalen – bis das Weibchen kommt…

Und diese Möglichkeit wird dankend angenommen. Zuverlässig kommen jedes Jahr tausende Fische in die Grosse Tulln um zu laichen. den Beginn machen immer die Nasen, mit Abstand folgen dann die Russnasen und zuletzt die Barben. Wenn die Donau zwischen sieben und acht Grad Wassertemperatur erreicht ziehen die Fische in die Zubringer. Bei ziemlich genau 12 Grad Wassertemperatur kann die Nasen nichts mehr bremsen. Sie beginnen mit der Paarung. Rund zwei Tage und Nächte dauert das Schauspiel, dann ist alles so schnell vorbei wie es angefangen hat.

Manche mögens frisch: Am 23. und 24. März, bei 12 Grad Wassertemperatur fand das Naturschauspiel statt. Es dauerte zwei Tage und Nächte.

Besonders gut beobachten kann man die Nasen in diesem kurzen Zeitfenster in Plankenberg von der Brücke beim Holzwerk Harold aus. Unterhalb des Fischaufstieges haben sich schnell überströmte Kiesbänke gebildet, die von den Fischen jedes Jahr zum Laichen aufgesucht werden. Vom erhöhten Beobachtungsposten auf der Brücke hat man alles perfekt im Überblick und man stört die Tiere nicht bei ihrem Liebesspiel.

Das Naturschauspiel zeigt, wie wichtig freie Durchgängigkeit für laichwandernde Fische ist. Und wie große Schäden auch kleine Kraftwerke anrichten können. Durch die Debatte über den Klimawandel wurden die Begehrlichkeiten für neue Flusskraftwerke groß. Eine einfache Kosten/Nutzen-Rechnung zeigt das Debakel: In der Pielach, einem der an sich potentesten Zubringer der Donau, ist die Laichwanderung der Fische durch Kraftwerke stark eingeschränkt. Fischaufstiege werden aufgrund der geringen Restwassermenge kaum gefunden. Die Biomasse an Fischen an der Pielach ist teilweise erschreckend gering.

Wenn man weiß, dass alle Wasserkraftwerke an der Pielach gemeinsam gerade einmal so viel Strom erzeugen, wie ein halbes, modernes Windrad, dann muss man sich die berechtigte Frage stellen, ob die Beeinträchtigung eines derart wichtigen Lebensraumes im Verhältnis zum vergleichsweise geringen Nutzen für die versorgungssicherheit mit Strom gerechtfertigt ist.

Punktlandung: Der Laichausschlag ist gut zu erkennen. Es ist keine Krankheit, sondern eine Färbung, die nur zur Paarungszeit auftritt.

Zurück an die Große Tulln: Hier gibt es weit weniger Renaturierungsmaßnahmen und naturnahe Abschnitte wie an der Pielach. Mit wenig Aufwand hat die Fischerei hier einige Strukturverbesserungen mitfinanziert, die enorme Wirkung haben. An den Kiesfurten, die bei mehreren errichteten Buhne entstanden sind, war auch heuer wieder rege Laichtätigkeit. Die Maßnahmen wirken also. Auch heuer wird wieder ein neuer Fischaufstieg errichtet. Beim Neubau der Steghofbrücke wurde die Maßnahme mitgeplant.

Der weitaus wichtigere Fischaufstieg in Asperhofen verzögert sich aber noch. derzeit stehen die Fischschwärme aus der Donau beim alten Wehr in Asperhofen an und kommen nicht weiter. Wenn hier ein Fischaufstieg errichtet wird, dann wäre ein gewaltiger Sprung nach vorne möglich. Denn mehrere Kilometer Fluss bis Emmersdorf wären dann mit einem Schlag erreichbar. Eigentlich wäre die Umsetzung längst eingeplant. Aber der Denkmalschutz hat Einspruch gegen den Bau des Fischaufstieges erhoben. derzeit laufen Verhandlungen zwischen den Behörden, um dieses Wanderhindernis trotzdem zu beseitigen.

Äschen, Otter, Fischrettungen, Umweltschutz und dicke Forellen: Das war 2022 im Revier

Äschen, Otter, Fischrettungen, Umweltschutz und dicke Forellen: Das war 2022 im Revier

Unerwartete Erfolge, Notbefischungen, Fischotter-Nachweise und kapitale Fänge. Das Angeljahr 2022 steckte voller Überraschungen.

Hier gehts zum Video-Jahresrückblick.

Treue Leser dieses Blogs wissen es bereits: Im Jahr 2022 gab es zwei riesige Baustellen im Revier, tausende Fische wurden aus den betroffenen Bereichen gerettet. Dabei gab es auch wertvolle Erkenntnisse: Die Wienerwaldforelle lebt noch immer in Massen, auch die Bestände anderer Fischarten wie etwa die gefährdete Koppen sind gut. Hunderte Nasen und Barben haben erstmals seit 100 Jahren wieder bei Asperhofen gelaicht, und wir haben bei einer waghalsigen Expedition das Rätsel der Quelle der Grossen Tulln gelöst. Ein neuer Besucher hat seine Spuren im Revier hinterlassen. Der Otter konnte auch erstmals gefilmt werden. Auch eine Verschmutzung wurde durch detektivische Kleinarbeit aufgespürt und vorerst beseitigt. Ein scheinbar aussichtsloses Aufzuchtprojekt der Äsche war höchst erfolgreich. Und Lizenznehmer machten natürlich wieder kapitale Fänge. All das und etwas mehr habe ich für Sie in diesem Video zusammengefasst. Also: Viel Vergnügen beim Anschauen und bis bald am Wasser!

Sensation: Aufzucht von Äschen im Revier erfolgreich

Sensation: Aufzucht von Äschen im Revier erfolgreich

Aus den Baby-Äschen sind wunderbare jungtiere mit 18 Zentimetern herangewachsen. Die Äsche ist ab sofort ganzjährig geschont.

Nach mehr als 30 Jahren sind junge Äschen wieder im Laabenbach herangewachsen.

Es war eigentlich ein unvorbereiteter Versuch. Nach dem Motto: Hilfts nix, so schadets nix. Bei einem Besuch in der Fischzucht Fürnweger entdeckte ich einen winzigen rest von kleinen Äschenbrütlingen. Die Tiere waren bei einer Großbestellung für barometrische Versuche übrig geblieben. 200 „Spenadler“, gerade dem Dottersackstadium entwachsen. In einem Anflug von Sentimentalität schwatzte ich dem Fischzüchter die Tiere zu einem guten Preis ab und wir setzten sie im Oberlauf der Großen Tulln, im Laabenbach bei Altlengbach, aus.

Video über den Äschenbesatz im Revier Große Tulln I/1

Der Fürnweger-Schurli hiet die Angelegenheit für übertrieben und eher sinnlos. Auch Landesfischermeister Karl Gravogl glaubte nicht an den Erfolg. Er selbst hatte bei Besatzversuchen in der Unrechttraisen, einem im Vergleich zur Grossen Tulln viel geeigneterem Gewässer, schlechte Erfahrungen gemacht. Trotz jahrelangem Besatz mit zigtausenden Tieren kamen diese nicht auf. Der Spielerei im Laabenbach mit lächerlich wenigen 200, winzigen Tieren gab er kaum eine Chance.

Irgendwie hab ich es aber trotzdem versucht. Denn es gibt zahlreiche Zeugen, die noch bis in die 80er Jahre Äschen im Laabenbach gefangen haben. Dabei handelt es sich um glaubwürdige Berichte, geübte Angler, die jetzt in ihren 50ern sind, und die tatsächlich als Kinder mit ihren Vätern Äschen erbeuteten. Natürlich – seit den 80er Jahren hat sich vieles verändert, auch das Klima merklich. Aber wenn sie damals hier überleben konnten, warum sollten die Äschen in guten Jahren das nicht wieder tun. Offenbar passt die Wasserchemie. Darum gab ich dem versuch trotz aller negativen Expertenmeinungen eine minimale Chance.

Und wie immer haben die depperten offenbar das Glück. Zufall 1: Im Jahr 2022 schneite ein Tenkara-Spezialist ins Revier. Tenkara-Ruten stammen aus Japan, es handelt sich eigentlich um eine Mischung aus Stipprute und Fliegenrute. Eine geflochtene Schnur ist fix an der Angelspitze angebunden, unten ein dünnes Vorfach und daran die Fliege. Man kann den Köder so punktgenau, ohne Schnurkontakt im Wasser präsentieren. Bei herkömmlichen Fliegenruten braucht man viel Wurfraum, die schwere Wurfschnur klatscht ins Wasser und macht Fische skeptisch. Mit der handlichen Tenkara kann man selbst in kleinen, verwachsenen Bächen hantieren und quasi geräuschlos eine Naturfliege präsentieren.

Behutsam wurden die rund 200 Mini-Äschen in Kleinstportionen an geeigneten Stellen in Altlengbach ausgesetzt.

Der Lizenznehmer war höchst erfolgreich, zahlreiche kapitale Tiere ließen sich so überlisten. Er machte aber auch Expeditionen in den eher verwachsenen Oberlauf und fing massenhaft kleine Forellen. Hätte sich der Angler mit der perfekten Methodik für diesen Abschnitt nicht ins Revier verirrt, dann hätten wir den Äschenversuch wohl längst abgehakt. Es wäre nie passiert, was passiert ist. Denn an einer Stelle, gleich bei der Stelle, an der wir die winzigen Babyäschen ausgesetzt haben, ging nun eine wunderschön abgewachsene Äsche an die Tenkara-Fliege.

Aus den winzigen Tieren sind inzwischen Jungfische mit 18 Zentimetern geworden. Eine kleine Sensation, die uns nun ermutigt weiterzumachen. Für das kommende Frühjahr haben wir nun 2000 Äschenbrütlinge bestellt. Die Chancen stehen gut, dass so in einigen jahren wieder eine Population der Äschen im Revier angesiedelt wird. Möge die Übung gelingen. Aufs Regulativ hat das auch Auswirkungen. Die Äsche ist ab sofort ganzjährig geschont.

Videobeweis: Otter im Revier bestätigt

Videobeweis: Otter im Revier bestätigt

Angenagte Fische, Markierungen auf Buhnen und das verschwinden kapitaler Laichfische. Die Spuren des Otters sind im Revier allgegenwärtig. Jetzt beweisen erstmals Videoaufnahmen das Vorkommen.

Er ist gekommen um zu bleiben. An Flüssen und Teichen überall in Niederösterreich ist der Fischotter zurück – und stellt die Bewirtschafter vor Probleme. Wie umgehen mit den Raubtieren? Einerseits ist natürlich der Naturschutz zu verstehen, der sich über das Aufkommen der einst verschwundenen Art freut. Andererseits sind nicht nur Otter schützenswerte Tiere. Auch Fische, deren Populationen stark unter druck geraten sind, bedürfen unseres Schutzes. Beide Aussagen stimmen, und somit handelt es sich hier um einen klassischen Interessenskonflikt.

Videoaufnahme des Fischotters in Neulengbach bei der Anzbachmündung

Mancherorts sind die Flüsse vom Otter regelrecht leergefegt. In anderen Revieren ist das Raubtier ebenfalls heimisch, verursacht aber weit weiger Probleme. Bei einem Gespräch mit einem Bewirtschafter eines „Otterreviers“ an der Thaya im Waldviertel meinte dieser unlängst, dass sich der spürbare Schaden bei ihm in Grenzen hält, und eigentlich akzeptabel sei. Nur wenige Kilometer entfernt am Kamp schilderte ein Bewirtschafter wiederum apokalyptische Szenarien vom völligen Ausrotten einiger Fischarten durch den Otter.

Fraßspuren: Viele Fische wie diese Barben haben Narben oder abgebissene Flossen.

Dabei fällt auf: Je naturnäher das Revier ist, desto weniger Probleme. Wenn die Fische Strukturen, Fluchtmöglichkeiten vorfinden, dann scheint eine halbwegs friedliche Koexistenz möglich. in Abschnitten mit begradigten Ufern hat der Otter aber leichtes Spiel. Er kann sich sinnbildlich gemütlich die Serviette umbinden und einen Flussabschnitt ausjausnen. Die Fische haben kaum Chancen zu entkommen.

Geruchskontrolle. Otterkot hat einen tranigen Geruch, darin findet man Gräten oder Fischwirbel

Auch im Revier Grosse Tulln I/1 haben sich zuletzt die Spuren des Otters gehäuft. Bei Unterwasseraufnahmen ist die Mehrzahl der Fische verletzt oder angenagt. Auf markanten Stellen wie Steinbuhnen findet sich massenweise Otterkot. Der Wassermarder markiert so sein Revier. in den Exkrementen finden sich Fischgräten und Wirbel. Und besonders stark sind die indirekten Spuren im oberen Revierteil oder in kleinen zubringern. Noch vor wenigen Jahren fing man dort teils in winzigen Rinnsalen Forellen bis 50 Zentimeter, sobald eine geeignete Gumpe vorhanden war. Heute wimmelt es im oberen Revierteil zwar noch vor Wienerwaldforellen – allerdings bis etwa zu einer Größe von 25 Zentimetern. Größere Tiere fehlen inzwischen völlig. Auch hier ist der Otter einer der Hauptverdächtigen.

Abfischung im Oberen Revierteil: Massenhaft kleine Forellen, große Laichtiere sind aber verschwunden.

Was wir anhand dieser Spuren zwar wussten aber nicht beweisen konnten, ist nun klar. Der Otter ist im Revier Grosse Tulln und in den Zubringern angekommen. Beim Angeln mitten in Neulengbach konnte ich eines der Tiere filmen. Am hellichten Tag, an einer von Spaziergängern stark frequentierten Strecke. Wie viele Tiere es sind, ist schwer zu schätzen, aufgrund der rund 160 Kilometer Gewässernetz (Mit Zubringern) im Revier müssen es aber einige Exemplare sein.

Wie also umgehen mit der neuen art im stark regulierten Flusslauf. Natürlich sind „Entnahmen“, also die gezielte Bejagung, unpopulär. Andererseits kann man auch nicht zusehen, wie andere stark gefährdete Arten wie Fische, für deren Erhalt Millionen Euros ausgegeben werden, durch eine andere Art ausgerottet werden. Es muss ein Gleichgewicht hergestellt werden. In Stark regulierten Flüssen wie der Grossen Tulln, kann die Antwort nur lauten: Man muss den Lebensraum wieder naturnäher machen. Strukturen, Aufweitungen, Fischaufstiege, über welche Schwärme aus der Donau zuwandern – all das ist dringend notwendig, um die stark geschwächten Fischpopulationen zu erhalten, ohne den Otter erneut stark zu bejagen.

5000 Fische bei Baustelle gerettet

5000 Fische bei Baustelle gerettet

Wertvolle Wienerwaldforellen wie diese wurden bei der Aktion gerettet.

Hunderte Wienerwaldforellen, geschonte Schneider, gefährdete Koppen – der Fluss strotzt vor Leben. Bei einer Baustellenabfischung konnten auf nur 200 Metern Strecke rund 5.000 Fische in Sicherheit gebracht werden.

Natürlich gibt es sie auch, die entspannten Stunden mit der Angel am Wasser. Aber als Bewirtschafter eines derart grossen Reviers erlebt man sie seltener. Zettelwirtschaft, Wasserrechtsverhandlungen, Bauverhandlungen, Fischaufsicht, Wasserverunreinigungen aufspüren – all das sind die Aufgaben, die auch viel der wertvollen Freizeit beanspruchen. und natürlich die logistische Königsdisziplin – die Abfischungen.

Laut Gesetz sind die Bewirtschafter nämlich verpflichtet, bei jeder Baustelle im Revier eine Abfischung durchzuführen, damit Wasserlebewesen nicht durch die Maschinen verletzt oder getötet werden. Das ist auch sinnvoll. Denn in einem derart produktiven Gewässer, ist selbst in kleinen Zubringern das Leben allgegenwärtig – es wimmelt vor Fischen und Krebsen, selbst wenn man es nicht für möglich hält.

Ein Video der Abfischaktion auf unserem Youtube Channel.

Im September war es wieder so weit. Eine Brücke zwischen den Gemeinden Altlengbach und Innermanzing musste dringend erneuert werden. Die Pioniere des Bundesheeres errichteten eine Ersatzbrücke, danach konnte mit den Abrissarbeiten begonnen werden. Dafür fuhren Bagger in den Bach, Trümmer stürzen ins Wasser – Eine Gefahr für dort lebende Fische. Keine Frage – hier muss abgefischt werden.

Die Abfischung beginnt mit dem Besuch von Baubesprechungen. Dabei ist es Aufgabe der Fischerei, mit den verantwortlichen eine möglichst schonende Art des Baubetriebes zu vereinbaren. Also: So wenig Wasserkontakt wie möglich, eventuelle Wasserhaltungen, um im „Trockenen“ bauen zu können und – natürlich auch das Vereinbaren von Ausgleichsmaßnahmen.

Denn natürlich steht der Fischerei für den Schaden eine Entschädigung zu. In den meisten Fällen bieten wir aber an, diese statt Geld in „Naturalien“ zu begleichen. Oft ist eine Buhne die beste Lösung. Statt Gurten, bei denen Steine durchgängig ins Bachprofil – quasi als Staumauer – gelegt werden, setzt man schwere Flussbausteine nur einseitig ins Gerinne. Auf der anderen Seite entsteht sozusagen ein Düseneffekt, die stärkere Strömung bildet einen tiefen Kolk. Davor und dahinter entstehen Kiesbänke, auf denen die Fische laichen können. Weiterer Vorteil: Buhnen sind Hochwasserneutral, wenn man sie richtig baut.

Auch bei dieser Baustelle konnten wir nach hydrologischen Gutachten eine Buhne errichten. All das kommt also vor der Abfischung. Damit man ans Werk gehen kann, benötigt man aber noch viel mehr. Erstens kommt die Ausrüstung. Man braucht tragbare Elektroaggregate, Kathoden, Kescher, Fässer, Sauerstoffpumpen und nicht zuletzt Autos oder Anhänger, welche die schwere Last aufnehmen können. All das kostet tausende Euro. Aber das Wertvollste sind dann die Fachkräfte und Helfer, welche man benötigt. Dabei müssen immer ausgebildete Aggregatträger anwesend sein, denn die Kombination Elektrizität und Wasser kann tödlich sein. Safety first.

Bei einer Abfischung wie bei der Brücke in Innermanzing/Altlengbach muss etwa 100 Meter oberhalb und unterhalb der Baustelle abgefischt werden, damit die Tiere nicht unverzüglich wieder in den Baustellenbereich wandern. dafür benötigt man zumindest:

Hantieren mit Strom im Wasser: Das Personal muss ausgebildet sein und Kurse besuchen, um diese gefährliche Arbeit zu verrichten.

1 ausgebildeter Aggregatträger

1 Fachkraft am Kescher.

2-3 Kübelträger (Bei schwierigem Gelände mehr)

1 Fahrer plus Auto.

Der Aggregatträger betäubt die Fische, die Kescherkraft fischt diese aus dem Wasser, die Kübelträger bringen die Tiere in Fässer, die im Auto gelagert sind. Bei größeren Abfischungen wird ein Schichtbetrieb gefahren. Wenn genug Fische in einem Fass sind, dann bringt der Fahrer mit einem Kübelträger die Tiere an einen weiter entfernten Ort und setzt diese dort aus. Inzwischen geht die E-Abfischung weiter, sobald das Aussetz-Team zurück ist, kann man schon mit der nächsten Ladung wieder weiterfahren.

Diese Aktion bei der Brücke dauerte einen ganzen Vormittag. Man muss gründlich vorgehen, da in großen Kolken die Gefahr besteht, nicht alle Fische zu erwischen. In diesen wenigen Stunden konnten rund 5.000 Fische aus dem Gefahrenbereich geborgen werden. Darunter hunderte Bachforellen in allen Größen, ganzjährig geschonte Schneider, dutzende auf der roten Liste stehende Koppen und natürlich Aitel in verschiedenen Größen. Und auch einige Krebse konnten wir in Sicherheit bringen.

In Fässern die mit Sauerstoff versorgt werden bringt man die Tiere an weit entfernte Stellen und setzt sie aus.

Danach konnte mit den Arbeiten begonnen werden. Inzwischen steht die Brücke bereits. Und auch die Buhne dient den Fischen als neuer Lebensraum. Auch nach den Aktionen geht die Arbeit weiter. Die Ausrüstung muss gesäubert, gewartet und gelagert werden. Bis zum nächsten Einsatz. Ich bedanke mich besonders bei den großen und kleinen Helfern, die sich an diesen Rettungsaktionen beteiligen.

Auf der Suche nach den letzten Wienerwald-Forellen

Auf der Suche nach den letzten Wienerwald-Forellen

Oberer Revierteil: Mit Spinner im kleinen Bach: Geht auch, besser ist es aber mit Tenkara oder Fliegenrute.

Meist steht der untere Revierteil, der für Donaufische frei erreichbar ist im Fokus der Berichte auf dieser Seite. Klar: Die Schwärme an Barben, Nasen und Russnasen, die ins Revier zum Laichen kommen ist beeindruckend. Bei all der Begeisterung übersieht man aber oft, wie vielseitig das Revier ist. Insgesamt besteht es aus 25 Kilometern befischbarer Strecke zwischen Glashütte und Plankenberg.

Video: Auf Expedition im Laabental auf der Suche nach der Wienerwaldforelle

Der obere Revierteil ist urtümlicher als der regulierte untere Abschnitt. Klar, der Laabenbach ist auch kleiner, bewachsen und schwerer zu befischen. Auch riesige Forellen wie im unteren Revierteil wird man dort vergeblich suchen. Trotzdem hat der Abschnitt seinen Reiz – und er beherbergt einen Schatz. Da oberhalb von Neulengbach seit Jahrzehnten nicht besetzt wird, kann sich dort und in den zahlreichen Nebenbächen ein besonderer Fisch halten – Die Wienerwaldforelle.

Wertvoller Fang: Wienerwaldforelle aus einem Kolk in Innermanzing.

Für Laien könnte es sich um eine normale Bachforelle handeln. Der Kenner sieht aber sofort: Der gelbe Bauch, die karmesinroten Punkte, das Muster: Diese Forellen sind Wienerwald-Forellen. Seit Jahrtausenden hat sich der Stamm gut an die Bedingungen im Flysch angepasst: Stark schwankende Pegelstände, Wärme, oft niedrigwasser – die Wienerwaldforelle steckt das besser weg als verwöhnte Artgenossen aus den Kalkalpen.

Trübes Wasser in Neulengbach? Kein Problem: Mit Moped oder Fahrrad findet man im oberen Revierteil beste Bedingungen.

Nach einem Gewitterguss in der Nacht war das Wasser in Neulengbach an einem Maitag 2022 stark getrübt. Kein Problem: Ideale Voraussetzungen dem oberen Revierteil wieder einmal größere Aufmerksamkeit zu schenken. Mit meinem treuen Puch-Moped machte ich mich ins Laabental auf, auf der Suche nach den originalen Wienerwald Forellen. und obwohl ich mit einer Spinnrute für Großforellen eigentlich mit ungeeignetem Material unterwegs war, konnte ich in wenigen Stunden mehrere Exemplare des wertvollen Fisches fangen. und natürlich wieder freilassen. Das Angeln mit einem 4-Gramm Spinner in derart kleinen Gewässern ist natürlich etwas für Liebhaber. Aber für Fliegenfischer oder Tenkara-Angler eine lohnende Abwechslung zum Großfisch-Alltag im unteren Abschnitt.

Schon ab Altlengbach ist das Wasser klar. Gute Bedingungen zum Angeln auf die Forellen.
Barben aus der Großen Tulln retten Millionen Fischen das Leben

Barben aus der Großen Tulln retten Millionen Fischen das Leben

Die Barben wurden gefangen, abgestriffen und die Eier in Schalen befruchtet

Wissenschaftler der Boku Wien waren im Mai 2022 an der Großen Tulln auf Goldsuche. Nein, es waren keine Nuggets, hinter denen die Forscher her waren. Der Fischreichtum der Grossen Tulln hat sich bis an die Universität herumgesprochen und darum fischte das Team mit E-Aggregaten nach Barben. Die Weibchen wurden „abgestreift“, Eier in Schalen aufgefangen und mit der Milch der Milchner befruchtet.

Video: Wissenschaftler der Boku fingen Barben und gewannen Eier. Die Larven werden für Strömungsversuche benötigt.

Die Larven aus den Eiern werden in einer Strömungsversuchsanlage in Lunz am See eingesetzt. Es soll untersucht werden wie sich stark schwankende Wasserstände durch Schwallbetrieb an Kraftwerken auf Jungfische auswirkt. Die Ergebnisse sollen erkenntnisse bringen, wie Kraftwerke in Zukunft fischfreundlicher betrieben werden können. Die Barben der großen Tulln helfen somit, Millionen kleinen Fischen das Leben zu retten.

„Beifang“ wie dieser 54 cm Aitel wurden mit Chips markiert und wieder ausgesetzt. Auch die Barben wurden nach dem Abstreifen freigelassen.

Historisch: Nach 100 Jahre laichen Nasen erstmals im Revier Große Tulln I/1

Historisch: Nach 100 Jahre laichen Nasen erstmals im Revier Große Tulln I/1

Das Ei einer Nase auf einem Stein in den neuerrichteten Buhne in Asperhofen.

Ich glaube man muss nicht fischverrückt sein, um zu verstehen dass es etwas Besonderes ist. In den 1920er Jahren wurde die Große Tulln im Raum Asperhofen reguliert. Laichwandernde Fische aus der Donau konnten seit damals nicht mehr in die Region vordringen. Große Wehre versperrten den Weg. Die Populationen an Nasen, Russnasen und Barben begannen genetisch zu veröden und auszusterben.

Video: Auf dieser Furth bei Asperhofen laichten Nasen, Russnasen und Barben.

2021 bauten das Land Niederösterreich, der Wasserverband und der Bund zwei Fischafustiege in Siegersdorf und bei der Ölmühle in Asperhofen. Da die Grosse Tulln der einzig größere Fluss in Niederösterreich ohne bestehenden Kraftwerke oder Mühlen ist, können Fische aus der Donau nun ungehindert rund 20 Kilometer bis Asperhofen aufsteigen. Schon im Vorjahr, nachdem die Fischaufstiege in Abstetten und Plankenberg errichtet wurden, kamen Nasen, Russnasen und Barben in Schwärmen, wie eine Untersuchung des Limnologen Michael Schabuss zeigte.

Die Fischerei konnte insgesamt sieben neue Buhnen mit Kolken und Furthen realisieren.

Trotzdem fehlte es an geeigneten Strukturen. Der Fischforscher formulierte damals knackig: „Es bringt wenig, wenn die Fische vom Pfui ins Gack aufsteigen können.“ Sowas nehmen wir uns zu Herzen. Auf Initiative und aus Mitteln der Fischerei konnten wir insgesamt sieben Buhnen-Kolkstrukturen zusätzlich errichten. Die Buhnen bieten tiefe Unterstände, die Furten oberhalb idealen Platz zum Laichen.

Barben beim Laichen 2022.

Der Aufwand war von erfolg gekrönt. Schon wenige Monate nach der Errichtung nutzten im Frühjahr 2022 zuerst Nasen, dann Russnasen und schließlich Barben die Strukturen zum Laichen. Ein wirklich historischer Moment. Nun ist das Wehr in Asperhofen das Hindernis, das Fischen den Aufstieg bis Emmersdorf versperrt. Derzeit sind Planer in Verhandlungen mit dem Denkmalschutz, wie das Wehr rückgebaut werden kann ohne das historische Ensemble dabei zu zerstören.

Auf der Suche nach der Quelle der Grossen Tulln (Mit Video)

Auf der Suche nach der Quelle der Grossen Tulln (Mit Video)

Die obere Grenze des Fischereirevieres Grosse Tulln I/1 ist in Klamm. Ab hier kann theoretisch auf die Wienerwaldforelle geangelt werden. Das ist aber eher etwas für Spezialisten.

Die Große Tulln entspringt als Laabenbach am Schöpfl, dem höchsten Berg des Wienerwaldes. So wurde uns das in der Volksschule in den 90er Jahren gelehrt. Ein Blick auf Wikipedia zeigt wieder ein anderes Bild. Die Online-Enzyklopädie postuliert: Die Große Tulln ist von der Quelle bis zur Mündung 40 Kilometer lang, hat ein Einzugsgebiet von 218 Quadratkilometer und entspringt am Pass Klammhöhe. Und schaut man auf Google Earth, da ist wieder alles anders. Dort entspringt die Grosse Tulln am Ende des Hendlberggrabens, an der Nordostflanke des Gföhlbergs.

Schöpfl? Klammhöhe? Gföhlberg? Na was denn nun. Eine Frage die man nur mit einem Lokalaugenschein eindeutig klären kann. Und welche Zeit wäre dafür besser geeignet als die Wintersperre des Reviers. Dass gleichzeitig auch eine Faschingssaison in Gange ist, in der es ohnehin wenig zu lachen gibt, ist ein zufälliger Nebeneffekt. Er hat aber dazu geführt, dass wir unsere Expedition zu den Quellen der Großen Tulln mit einem leichten Augenzwinkern angetreten sind.

Nordöstlich der Gföhlberghütte entspringt der wasserreichste Zubringer der Großen Tulln am Ende des Hendlberggrabens.

Trotz einer leichten Brise Schmäh konnten aber auch tatsächlich interessante Erkenntnisse gewonnen werden. Folgt man immer dem wasserreichsten Hauptzubringer, so landet man tatsächlich am Gföhlberg. Obwohl von der Nord- und Westflanke des Schöpfl zahlreiche Zubringer zu Tale treten, verläuft der Hauptbach entlang der B19 am höchsten Berg des Wienerwaldes vorbei. Kurz vor dem Pass Klammhöhe zweigt der Hauptzubringer dann in den Hendlberggraben Richtung Gföhlberg ab.

Kostprobe aus der Quelle: Eindeutig Grosses Tulln Wasser.

Für uns ist somit klar. Der wahre Ursprung der großen Tulln liegt somit am Gföhlberg. Wir können das mit dem Brustton der Überzeugung sagen, denn: Wir waren dort, haben alles dokumentiert, die Quelle mittels Verkostung eindeutig identifiziert. AlleTheorien von Schreibtischtätern, die anderes behaupten, können wir lächelnd ins Reich der Fabel verweisen. Die Geographie der Region muss also neu geschrieben werden.

Die Schlüsselstelle in Klamm Bärenloch: Ein kleiner Schöpfl-Zubringer von Südosten wird als Laabenbach bezeichnet. Ein noch kleinerer Zubringer kommt aus dem klammgraben.
Das meiste Wasser kommt aus dem Hendlberggraben (links) vom Gföhlberg.
Mit Video: Notbefischung im Jänner 2022: Tausende Fische vor Baggern gerettet

Mit Video: Notbefischung im Jänner 2022: Tausende Fische vor Baggern gerettet

Am 10. jänner 2022 ist es leider soweit: Nach jahrelangem Rechtsstreit wird mit dem Rückbau der Renaturierungsstrecke im sogenannten „Schaubergerpark“ in Neulengbach begonnen. Eine Notabfischung mit Elektro-Aggregaten wurde daher kurz vor den Bauarbeiten notwendig und unter großem Aufwand und Anstrengungen vom Team des Fischereirevieres Grosse Tulln I/1 durchgeführt. (Siehe Video unten)

Video: So lief die Notabfischung: Bevor die Bagger kamen, konnten tausende Fische gerettet werden.

In den vergangenen Jahren hat sich die letzte freie Fließsstrecke an der Grossen Tulln zu einer wilden Naturlandschaft entwickelt. Aus fischereilicher Sicht optimale Strukturen sind entstanden: Tiefe Kolke mit Totholz als Unterstände für Fische. Überströmte Schotterbänke, die von den Wienerwald-Stämmen der Bachforelle zum Laichen verwendet werden.

Die letzte freie Fließstrecke an der Grossen Tulln muss nun nach einem Gerichtsbeschluss rückgebaut werden.

Im Vorjahr konnten Entscheidungsträger davon überzeugt werden, die gerichtlich angeordneten Arbeiten am Rückbau nicht während der Schonzeit der Bachforelle durchzuführen. Denn genau an jenen Stellen, an denen die Bagger eingreifen werden, liegen Laichplätze der Bachforelle, die in diesem Video dokumentiert wurden. Geplant war, die Arbeiten Ende März, nach dem Schlüpfen der Fischlarven zu beginnen.

Bedauerlich: Die Arbeiten werden an jenen Stellen durchgeführt, wo die Bachforellen laichen. Eine ganze Generation ist verloren.

Doch auch ein anderes Tier nutzt das Naturgelände als Kinderstube. Ein brütendes Eisvogelpärchen verhinderte die Bauarbeiten über den Sommer. In letzter Konsequenz mussten die Behörden entscheiden, welches seltene Tier mehr Überlebensrecht hat. Die bedrängte Bachforelle oder der seltene Eisvogel. Die Entscheidung fiel auf den Eisvogel, und so werden die Bauarbeiten nun in der fischereilich sensibelsten Schonzeit durchgeführt. Eine ganze Generation an Bachforellen geht dadurch über viele Kilometer verloren.

Es soll hier nicht die Forelle gegen den Eisvogel ausgespielt werden. Beide Arten sind in Bedrängnis und bedürfen unseres Schutzes. Allerdings fallen diese Entscheidungen allzu oft gegen den Schutz der Fische aus. Fische sind stumm, glitschig, man sieht sie in den seltemsten Fällen. Sie sind nicht possierlich wie Otter, nicht so elegant wie Reiher und nicht so prächtig wie Eisvögel. Aber während all diese Fischfresser höchsten Schutz genießen, wird auf die Interessen der Fische oft nicht der selbe Wert gelegt.

Die Strukturen stellten für das Befischungs-Team eine anstrengende Herausforderung dar.

Wie dem auch sei: Bei den beschwerlichen Abfischarbeiten konnten tausende Exemplare gerettet werden. Schneider, Aitel, Gründlinge, Schmerlen, Rotaugen und wunderschöne Forellen wurden betäubt, gekeschert, in Kübeln zu Hälterfässern gebracht, per Anhänger an mehrere Stellen zwischen St. Christophen und Innermanzing gefahren und dort wieder ausgesetzt. Trotz der Menge der gefangenen Fische fiel aber eine Tatsache auf: Große Muttertiere fehlten völlig.

Tausende Fische wurden umgesetzt. Große Muttertiere wurden aber nicht gefangen.

Da die Strukturen in diesem Bereich an sich perfekt sind und das Gelände fischereilich kaum genutzt wird, gibt es dafür nur eine logische Erklärung: Der Raubdruck in diesem Flussabschnitt ist größer als es die Struktur hergibt. Unter optimalen Bedingungen müssten alle Tiere überleben können: Fische und deren Räuber. Im größtenteils hart regulierten Oberlauf der Grossen Tulln, reichen die wenigen naturnahen Stellen aber offenbar nicht aus, um ein Überleben größerer Fische zu sichern.

Bescheidene Strukturen im an die Donau angebundenen Revierteil mit großer Wirkung

Das Ergebnis der Fischerei zeigt wieder deutlich, wie wichtig die Durchgängigkeit der Flüsse ist. Denn während im unteren Revierteil große Schwärme an Laichfischen in spektakulären Zügen aus der Donau zuziehen (siehe Video), obwohl die Struktur dort wirklich bescheiden ist, sieht man wie selbst beste Strukturen, die nicht ans Gewässerkontinuum angebunden sind, rasch ausdünnen.

Das Wehr in Asperhofen ist denkmalgeschützt. Wird es rückgebaut, sind mit wenig Aufwand große Teile des Flusses an die Donau angebunden.

Aus diesem Grund werden wir vom Fischereirevier Grosse Tulln I/1 weiter Aufmerksamkeit auf die Verbesserung der Durchgängigkeit lenken und innerhalb der bescheidenen Möglichkeiten Strukturverbesserungen in den frei passierbaren Flussstrecken fördern. Auch im Vorjahr kamen wieder einige Kilometer Flusstrecke dazu (Siehe Video). Nun stehen die laichwandernden Donaufische bei einem denkmalgeschützten Wehr in Asperhofen an. Ein Rückbau dieser Anlage hätte enorme positive Auswirkungen, da das nächste Große Wehr erst wieder in Emmersdorf steht. mit einer vergleichsweise kleinen Maßnahme könnte somit ein sehr langer Flussabschnitt an die Donau angebunden werden.