Wenn die Barben Liebe machen (mit Video!)

Wenn die Barben Liebe machen (mit Video!)

Seit dem Fall der Wehre in Abstetten und Plankenberg sind sie auch wieder regelmäßig in unserem Revier anzutreffen. Fänge wie jener auf diesem Foto unten sind wieder möglich.

Die Barben kommen trotz extremem Niedrigwasser auch dieses Jahr aus der Donau zu uns um hier abzulaichen. Bei den neuen Buhnen-Strukturen in Plankenberg dürften sie das bereits getan haben. Bei der Kontrolle eines Laichplatzes wurden kleine Eier gefunden – wahrscheinlich Barbenlaich.

Bei ihrem Liebesspiel in Plankenberg haben die stolzen Bartträger aber offenbar Diskretion bevorzugt. Deswegen habe ich einen Ausflug ins Unterliegerrevier unternommen. Oberhalb von Judenau wurde im Reich des Sportfischereivereines Ottakring eine große Renaturierung verwirklicht. Der Fluss erhielt mehr Raum, Buhnen wurden errichtet, inzwischen ist alles schon dicht bewachsen. Ein Paradies für Fische und andere Lebewesen.

Und hier fühlten sich die Barben offenbar unbeobachtet. Am letzten April-Wochenende gelangen so Aufnahmen des Laichspieles der Fische. Bis zu zehn Männchen bedrängten dabei die größeren Weibchen – bis diese schließlich ihre Eier in gut überströmten Furten ablegten. Bilder wie diese zeigen: Es genügt nicht nur, dass die Fische ungehindert wandern können. Sie brauchen auch Strukturen um zu überleben und sich fortzupflanzen. Diesbezüglich ist im revier Große Tulln I/1 noch Nachholbedarf. Aber mit jedem Wehr das rückgebaut wird und mit jeder Struktur die entsteht, verbessern sich die Bedingungen.

Die Nasen sind zurück (Mit Video!)

Die Nasen sind zurück (Mit Video!)

Trotz extremem Niedrigwasser. Trotz mehrerer Bieberbauten, die sie überwinden mussten. Und trotz extremer Algenblüte: Die Nasen sind zurück in unserem Revier. Sie haben sich trotz schwierigster Bedingungen aus der Donau bis in den Wienerwald vorgekämpft. Derzeit kommen sie in Schwärmen über den neuen Fischaufstieg in Plankenberg.

In Siegersdorf beim Wehr ist Endstation für alle Donaufische. Laut EU-Wasserrahmenrichtlinie müssen alle Wehre bis 2025 rückgebaut werden, um laichwandernden Fischen den Aufstieg zu ermöglichen. Wie wichtig die Maßnahme wäre, zeigt dieses Video.

Während in anderen Revieren verzweifelt versucht wird, den Fisch wieder anzusiedeln, kommt die seltene Nase in unser Revier von ganz allen. Da es keine Mühlen, Kraftwerke oder andere Wasserrechte an der Grossen Tulln gibt, ist sie der einzige größere Fluss in Niederösterreich, der für Fische frei passierbar wäre. Ein enormes Potenzial, wie die Aufnahmen zeigen.

Vorgezogener Saisonstart: Entspannende Stunden mit guten Fängen

Vorgezogener Saisonstart: Entspannende Stunden mit guten Fängen

Diese schöne Bachforelle reflektierte am Sonntag auf die Nymphe des Lizenznehmers.

Normalerweise würde die Angelsaison im Revier erst am ersten April starten. Aufgrund der Corona-Krise ist das Fischwasser bereits seit 14 Tagen geöffnet. Angeln ist nämlich gut für die Psyche, Bewegung an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte und Angeln ist auch trotz Ausgangsbeschränkungen weiterhin erlaubt, soferne die Mindestabstände eingehalten werden.

Bei einem Kontrollgang wurde ein Lizenznehmer gerade beim Drill angetroffen. Diese schöne Bachforelle reflektierte in Siegersdorf auf die Nymphe des Fliegenfischers. Auch andere Lizenznehmer berichten von schönen Fischerstunden am Wasser mit guten Fängen. Es freut mich, auf diese Weise etwas zur Bewältigung der schwierigen Situation beitragen zu können.

Not-Befischung: Die urige Wienerwaldforelle im Netz

Not-Befischung: Die urige Wienerwaldforelle im Netz

Die originale Wienerwaldforelle. Wenige Punkte entlang der Seitenlinie, eher hell, leicht gelblicher Bauchansatz.

Es gibt Dinge die sind unaufschiebbar. In Altlengbach bei der Autobahnbrücke droht der Radweg abzurutschen, Sicherungsmaßnahmen sind dringend nötig. Und in solchen Notfällen, muss auch die Fischerei ausrücken. Bevor die Bagger anrollen, muss der Baustellenbereich elektrisch befischt werden, um das Leben der Tiere zu retten und Naturschäden zu verhindern. Bei den Arbeiten wurden natürlich die derzeit geltenden Sicherheitsabstände eingehalten.

Bei der Not-Befischung wurde der Sicherheitsabstand streng eingehalten.

Obwohl nur ein relativ kleiner Bereich abgefischt wurde, der keine größeren Gumpen oder Kolke aufweist, sah man wie reichhaltig die Fischfauna auch im oberen Flussabschnitt ist. Es wurden mehr als hundert Fische geborgen. Die meisten davon kleine Schneider, die selten und daher ganzjährig geschont sind.

Einer von dutzenden Schneidern. Selten und daher ganzjährig geschont.

Auch mehrere Koppen, ebenfalls selten und ganzjährig geschont wurden geborgen und umgesetzt. Darunter auch einige Prachtexemplare. Das ist besonders bemerkenswert, denn die Koppe stellt besondere Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie benötigt beste Wasserqualität, eine hohe Sauerstoffkonzentration, niedrige Wassertemperaturen und einen steinigen Grund. Schön zu wissen, dass diese Voraussetzungen im oberen Revierteil gegeben sind.

Wilder Geselle. Die seltene und ganzjährig geschonte Koppe braucht kühles, klares, sauerstoffhaltiges Wasser und fühlt sich im Laabenbach wohl.

Und auch zahlreiche Forellen gingen in den Kescher. Da hier seit Jahrzehnten nicht besetzt wird, handelt es sich um den originalen Wienerwald-Stamm der Bachforelle, der besonders gut an die Bedingungen angepasst ist. Und so sieht sie aus, die Wienerwald-Forelle: Wenige größere Punkte entlang der Seitelinie, eher hell und wenn sie größer sind zu einem gelben Bauch neigend. Ein kurzer Rundruf unter alten „Fischgreiferkollegen“ bestätigte: Genau so sahen die Forellen aus, die wir in unserer Kindheit begutachtet hatten.

Eine von mehreren gefangenen Wienerwaldforellen. So hatten sie Fischgreifer vor mehr als 30 Jahren schon in Händen.

Corona-Krise: Fischen ist weiterhin erlaubt

Corona-Krise: Fischen ist weiterhin erlaubt

Aufgrund von Verunsicherungen über die derzeitigen Ausgangsbeschränkungen eine Klarstellung: Laut aktuellem Stand (17. 3. 2020) ist Fischen in Niederösterreich weiter erlaubt. Soferne man berechtigt ist, das Fischen alleine ausübt und einen Mindestabstand zu anderen Fischern einhält.

Mehr Informationen zur Situation auf der Homepage des NÖ-Landesfischereiverbandes

Diese Regelung ist auch sinnvoll. Nicht zuletzt deswegen, weil Fischen einen Beitrag zur Nahrungsversorgung der Lizenznehmer leistet. Wer seinen Fisch angelt und nicht im Supermarkt kauft, ist natürlich einem weit geringerem Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Außerdem entlastet diese Art der Selbstversorgung das System und trägt als alternative Form der Nahrungsbeschaffung so zur Resilienz der Gesellschaft bei.

Ganz abgesehen davon trägt es zur Gesundheit der Fischer bei. Laut Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig stärkt Bewegung im Freien in der derzeitigen Situation das Immunsystem und tut auch der Psyche gut.

Angeln stärkt die Abwehrkräfte und die Psyche.

Da durch die Ausnahmesituation sicher mehr Zeit für diese sinnvolle Beschäftigung ist, habe ich mich als Fischereiausübungsberechtigter entschlossen, den Saisonstart 2020 vorzuverlegen. Ich werde noch diese Woche alle Lizenzen verschicken, sofort nach Erhalt der Lizenz dürfen die Lizenznehmer die Fischerei im Revier Grosse Tulln I/1 ausüben.

Das Aufseherteam und ich wünschen viel Kraft, Erholung und Stressabbau am Wasser.

Oswald Hicker, Fischereiausübungsberechtigter

Frühling am Forellenwasser Laabenbach (Mit Video)

In einigen Tagen ist es wieder so weit. Der Frühling hat seine Vorboten bereits unübersehbar losgeschickt. In den Auen an der Großen Tulln, die oberhalb der Anzbachmündung Laabenbach heißt, sprießen massenhaft Schneeglöckchen. Wer es pikant mag, der findet dort Bärlauch für Suppen oder Pestos.

Wie schön der Laabenbach im Ortsgebiet von Neulengbach ist, zeigt ein kurzes Video unseres Meisterfotografen Markus Berger. Er wohnt gleich neben dem Revier und ist dort immer wieder mit seiner Kamera an diesem schönen Forellenwasser unterwegs.

Momentan laichen noch die Forellen (Siehe Videolink hier), die Saison startet aber bald am ersten April. Noch sind Jahreslizenzen verfügbar (Siehe Infos hier). Und wer Passbilder braucht, bald heiraten will und eine echten Profi engagieren will, der ist hier bei Markus Berger richtig.

März-Wunder: Die Regenbogenforellen laichen in der neuen Struktur! (Mit Video!)

März-Wunder: Die Regenbogenforellen laichen in der neuen Struktur! (Mit Video!)

Anglern an der Großen Tulln sind sie bestens bekannt: Die jungen untermaßigen Bachforellen aus natürlichem Aufkommen fängt man regelmäßig. Das zeigt wie gut sich die heimischen Stämme der Salmoniden hier vermehren können. Untermaßige Regenbogenforellen fängt man hingegen kaum. Lange wurde deshalb daran gezweifelt, dass die zugewanderte Art sich in der Großen Tulln vermehren kann.

Eine Entdeckung Anfang März ist deswegen umso sensationeller einzuordnen. Bei einem Kontrollgang fielen im Bereich der neuen Buhnen in Plankenberg mehrere Laichgruben auf den Kiesbänken zwischen den Kolken auf. Bei genauerer Betrachtung konnten dort insgesamt drei Pärchen Regenbogenforellen beim Laichspiel beobachtet werden. Die Aufnahmen oben entstanden mit einer im Schotter vergrabenen Gopro-Kamera.

Die Mühen diese Strukturen bei den Verantwortlichen durchzusetzen und die Finanzierung aufzustellen haben sich somit mehr als bezahlt gemacht. Hier können Sie Details zu diesem Projekt nachlesen. Die Maßnahme zeigt bereits im ersten Frühjahr des Bestehens seine Wirkung. Nicht nur tiefe Kolke wurden geschaffen, in denen die Fische Schutz und kühlen Unterstand in der warmen Jahreszeit finden. Auf den darauffolgenden Kiesbänken können diverse Fischarten bestens ablaichen.

Zug der Nasen im Vorjahr. Die Tiere können seit Anfang 2019 aus der Donau bis Siegersdorf aufsteigen – und taten das auch in Massen. Die neu errichteten Strukturen sind auch für die seltenen Donaufische zum Laichen geeignet.

Nicht nur für Forellen, auch für Nasen bieten diese Furten beste Laichbedingungen. Wir werden dranbleiben und berichten wenn die ersten der seltenen Tiere wieder aus der Donau in unser Revier aufsteigen um abzulaichen. Im Vorjahr konnte dieses spektakuläre Schauspiel bereits beobachtet werden. Seit Frühjahr 2019 können Fische ungehindert von der Donau bis Siegersdorf aufsteigen und haben das auch massenhaft getan.

Lizenzen

Am Revier sind derzeit noch Lizenzen erhältlich.

Preis der Jahreslizenz 2020: 490 Euro

Preis einer Tageslizenz: 49 Euro

Die Fischereisaison ist von 1. April bis 30. November.

Schonzeit Bachforelle. Von 1. September bis 30. November ist das Fischen nur unterhalb der Brücke in Grabensee gestattet, um das Laichspiel der Bachforellen im Oberlauf nicht zu stören. In dieser Zeit ist das Angeln nur vom Ufer aus gestattet.

Altjahresfischen. Von Weihnachten bis Neujahr wird die Winterbause im untersten Revierabschnitt zwischen Plankenberg und Siegersdorf fürs „Altjahresfischen“ unterbrochen.

Informationen zum Revier und geführte Besichtigungen bzw. Touren auf Anfrage: o.hicker@kabsi.at

Die Große Tulln – ein schlummerndes Juwel

Die Gro0e Tulln entspringt als Laabenbach am Pass Klammhöhe im Südosten des Bezirks St. Pölten und fließt am Fuß des Schöpfls nach Norden über Neulengbach (wo sie ab der Einmündung des Anzbaches Große Tulln heißt, bis sie nach insgesamt circa 40 km östlich der Rosenbrücke bei Tulln im Bezirk Tulln in die Donau mündet (177 m ü. A.).Die Große Tulln stellt die Westgrenze des Wienerwalds im engeren Sinne dar.

22 Kilometer Fischwasser vor den Toren Wiens. Das Fischerreirevier Große Tulln I/1 erstreckt sich über 22 Kilometer befischbare Strecke von der Glashütte bei Laaben bis Plankenberg. Im oberen Abschnitt ist es ein reines Salmonidenwasser mit den Leitarten Koppe und Bachforelle. Hier finden Fliegenfischer noch autochtone Wienerwald-Stämme der Bachforelle, die sich über die Jahrtausende perfekt an die Bedingungen angepasst haben.

Ab St. Christophen gesellen sich Barben und die Leitart Döbel (regionale Bezeichnung Aitel) dazu. Ein unterschätztes Vergnügen ist neben dem Spinnen auf Bach- und Regenbogenforellen hier das Stoppelfischen auf den Aitel. Mit Kirsche oder Brot, mit der Stationärrolle oder britisch mit der „Centrepin“ – hier beißen kapitale Tiere mit über 50 Zentimetern Größe.

Der unterste Revierabschnitt von Plankenberg aufwärts bis zur Fußgängerbrücke in Siegersdorf ist seit 2019 von der Donau frei für wandernde Fische passierbar. Schwärme an Nasen und Barben sind seither zugewandert. Auch Hecht und Barsch sind inzwischen in diesem Abschnitt wieder heimisch. Hier ist neben den oben erwähnten Fischarten auch das Grundangeln auf Barben oder Nasen sowie das Spinnen mittels Gummifisch auf Räuber möglich.

Schongebiet für Wienerwald-Bachforellen. Der Größte Zubringer der großen Tulln ist der Anzbach. Der Anzbach ist ein Wienerwaldbach, der ziemlich genau in Ost-West-Richtung fließt. Er entspringt bei Rekawinkel am Zwickelberg (an dem auch ein Quellbach der Wien entspringt) und durchfließt EichgrabenMaria-Anzbach und Neulengbach und mündet dort in den Laabenbach. Der Anzbach wäre an sich befischbar, ist aber wie alle anderen Zubringer im Revier Schongebiet für den autochtonen Stamm der Bachforellen.

Fischer schaffen Lebensraum im geschundenen Fluss. Die Große Tulln durchfließt eine Kulturlandschaft und ist meist hart reguliert. Im Herzen des Reviers befindet sich der Schaubergerpark, ein Stück unregulierter Au. Hier zeigt sich das Potenzial dieses Flusses: Kiesbänke, Kolke und Totholzstrukturen stellen einen unvergleichlichen Lebensraum dar. Der Fischereiausübungsberechtigte sieht es als oberstes Ziel an, auch die stark regulierten Flussabschnitte wieder etwas naturnäher zu gestalten. Ziel des Bewirtschafters ist, etwaige Gewinne aus dem Verkauf von Lizenzen in Renaturierungsprojekte zu investieren. Ein erstes Projekt konnte mit Eigenmitteln und Förderungen des NÖ-Landesfischereiverbandes in Plankenberg umgesetzt werden. Hier strukturieren seit Herbst 2019 Steinbuhnen das regulierte Flussbett und schaffen so eine Kolk-Furt-Struktur, der vielen Fischarten als Lebensraum dient.

Einziger Fluss ohne Wasserrecht birgt enormes Potenzial. Die Große Tulln hat unter den mittleren und großen Flüssen Niederösterreichs ein Alleinstellungsmerkmal. Sie ist der einzige Fluss, auf dem von der Quelle bis zur Mündung kein Wasserrecht mehr existiert. Das bedeutet, dass der Flusslauf auf der gesamten Länge ohne Restwasserstrecken und Ausleitungen für die Fische passierbar gemacht werden kann. Derzeit existieren im Mittellauf noch sieben Querbauwerke, die nach und nach im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie rückgebaut werden.

Leicht erreichbar zur Lizenz. Das Fischerreirevier Große Tulln I/1 ist leicht über die A1 erreichbar. Die Abfahrten Altlengbach und St. Christophen befinden sich direkt am Revier. Mit der alten Westbahn erreicht man ab Westbahnhof in 34 Minuten die Station Neulengbach Stadt. Von hier sind es kaum zwei Minuten bis zum Wasser. Jahreslizenzen und Tageslizenzen sind erhältlich, die Preise finden sich in der Rubrik Lizenzen. Mit jeder Lizenz werden Projekte zur Renaturierung unterstützt.

Begeisterung schafft Allianzen für den Fluss. Die Fischereisaison beginnt am 1. April und endet am 30. November. Zwischen Weihnachten und Neujahr ist der unterste Revierabschnitt zum Altjahresangeln geöffnet. Ziel der Bewirtschaftung ist es auch, Interessierte vom Potenzial dieses Flusses zu begeistern. Deswegen würde ich mich freuen, Interessierten dieses Revier auch persönlich näherzubringen. Sei es mit Wanderungen oder mit begleitenden „Guiding“ beim Angeln am Wochenende. Anfragen bitte an o.hicker@kabsi.at.