Mega-Schwarm: Barben und Russnasen am Weg ins Fischerreirevier Grosse Tulln I/1

Geschichten, welche die Fischhwärme in der Grossen Tulln enthusiastisch mit der Lachswanderung in Kanada verglichen, wurden hier oft belächelt. Es kann sich eben niemand so richtig vorstellen, welche massen an Donaufischen selbst in hart regulierte Zubringer aufsteigen, wenn Querbauwerke wie Wehre entfernt werden. Jubelmeldungen über Schwärme von Nasen, Barben und Russnasen wurden als Fischerlatein abgetan.

Das Video belegt: Schwärme von hunderten Donaufischen in der Grossen Tulln sind keine Erfindung von enthusiastischen Anglern.

Zeit einmal den Gegenbeweis anzutreten. Und zwar mit echten Videobildern, welche die Dimension belegen. Im Frühjahr 2021 entstanden einzigartige Drohnenaufnahmen des Laichzuges der Donaufische in der Großen Tulln. Während in unstrukturierten Abschnitten kaum Fische zu sehen sind, genügt die kleinste Struktur, damit hunderte Tiere dort Zwischenrast auf ihrem Weg zu den Laichgründen machen.

Die Buhne in Plankenberg von unten: Während nicht strukturierte Abschnitte leer sind, ”türmen“ sich hier die Fische.

Was auch zu beobachten war: Die Fische steigen zwar in wirklich großer Zahl auf, geeignete Stellen zum Ablaichen sind also Mangelware. Es ist also noch einiges an Renaturierungsarbeit zu leisten, um bessere Bedingungen zu schaffen. limnologe Michael Schabuss formulierte es treffend: „Es bringt wenig wenn man nur Querbauwerke entfernt und die Fische dann vom ,Pfui‘ ins ,Gack‘ aufsteigen.“ Wir werden weiter daran arbeiten, dass auch bei den kommenden Rückbauten der Wehre in Siegersdorf und bei der Ölmühle in Asperhofen zusätzliche Strukturen entstehen, welche den Fischen das Laichen ermöglichen und Unterschlupf bieten.

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